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Naturerfahrungen & Persönlichkeitsentwicklung

3 Möglichkeiten, seine Intuition zu trainieren

Der wichtigste Teil von Selbstbehauptung bzw. Selbstverteidigung findet, durch das Erkennen und Vermeiden von potentiell gefährlichen Situationen,  schon im Vorfeld einer möglichen Gewalttat statt. Hierfür hat jeder Mensch ein untrügliches und schnelles Messinstrument eingebaut – die Intuition, die sich mit dem Bauchgefühl bemerkbar macht.
Opfer von Gewalttaten berichten oft, dass sie schon vor der Tat so ein komisches Gefühl hatten, aber leider nicht darauf hörten.
Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, die Intuition (die Vorahnung, die innere Stimme, der sechster Sinn, der innerer Kompass...) wahrzunehmen, darauf zu vertrauen und danach zu handeln.
In diesem Beitrag erkläre ich, was genau denn Intuition ist und wie man sie trainieren kann.

In jeder Sekunde nimmt der Mensch durch seine Sinne eine so große Menge an Informationen und Daten auf, dass er diese bewusst (mit seinem Bewusstsein) gar nicht alle verarbeiten kann. Diese Daten sind aber nicht verloren, sondern wandern in einen riesengroßen Datenspeicher, unser Unterbewusstsein.
Die Intention ist die Fähigkeit des Menschen, innerhalb von Bruchteilen von Sekunden auf dieses im Unterbewusstsein gespeicherte Wissen zuzugreifen - das Bauchgefühl ist der Weg, es dem Bewusstsein deutlich zu machen.

Hier haben wir auch schon einen ersten Ansatz, unsere Intuition zu trainieren, nämlich durch
1. Wissen
In unseren Selbstbehauptungstrainings lernen die Teilnehmer*innen, dass auf die Intuition zu hören in Entscheidungssituationen schneller und exakter als Nachdenken ist. Dafür kann der Intuition ein Wissen über mögliche Gefahrensituationen helfen, das einmal erworben und abgespeichert wurde.
Wissen wir zum Beispiel, dass KO-Tropfen auf Veranstaltungen oder in der Disko ein großes Problem sind, gelingt es der Intuition viel besser Alarm zu schlagen, sollte sich ein Unbekannter auffällig nahe bei den Getränken aufhalten, als wenn dieses Wissen nicht da ist.
Aus diesem Grund ist es auch sehr sinnvoll, in Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstrainings altersgerecht über mögliche Gefahren und Bedrohungen aufzuklären.

Um diesen inneren Alarm aber überhaupt wahrzunehmen, bedarf es einer Fähigkeit, die leider bei immer weniger Menschen gut ausgeprägt ist, nämlich
2. Achtsamkeit
Das Bauchgefühl oder die innere Stimme ist bei vielen Menschen nicht unbedingt ein lauter Brüllaffe, sondern oft ein eher zaghafter und leiser Rufer. Man kann aber gut lernen, mit seinem Bauchgefühl in Kontakt zu kommen und dieses besser wahrzunehmen. Hierfür müssen wir vor allem wieder lernen, innerlich ruhiger, stiller und damit ein besserer Zuhörer zu werden. Dabei sind vom Autogenen Training bis hin zum Yoga viele Arten von Achtsamkeitstrainings und Meditation sehr hilfreich. Hier bieten die meisten Volkshochschulen in der Regel ein breites Angebot an Kursmöglichkeiten und für die meisten dieser Kurse gibt es sogar Zuschüsse von der Krankenkasse.
Ganz besonders auch bei all unseren Naturerfahrungen lernst du wertvolle Übungen kennen, wie du dich mit deiner inneren Stimme wieder besser verbinden kannst. 
Wer einen Zugang zum Streamingdienst Netflix hat, dem kann ich die Miniserie Headspace - eine Meditationsanleitung sehr empfehlen.
Aus Sicht der Gewaltprävention ebenfalls sehr interessant bei diesem Thema ist auch, dass wer nach innen achtsamer wird, es automatisch auch nach außen wird - hier spielen dann Intuition und Bewusstsein optimal zusammen!
Unter anderem aus den genannten Gründen sind Achtsamkeits- und Meditationsübungen Teil vieler Kampfkunsttrainings.
Hier noch eine Übung, mit denen du das intuitive Wahrnehmen von Menschen und Situationen weiter schulen kannst - je häufiger du deine Intuition bei der Entscheidungsfindung mit einbeziehst, desto besser wird nämlich die Verbindung zu ihr:
Beobachte andere Menschen und stelle Prognosen und Vermutungen an:
Welches Produkt wird eine Person in einem Geschäft wohl als Nächstes kaufen?
Wer wird an der nächsten Haltestelle aussteigen?
Wer wird in einer Gruppensituation wohl als nächstes das Wort ergreifen?
usw.
Achte dabei vor allem auf die subtilen Körpersignale und Gesichtsausdrücke deines Gegenüber.
Im Social Media-Zeitalter finde ich noch folgende Übung aus Florian Ilgens Buch "Die Macht der Intuition" sehr interessant:
Schaue dir auf Facebook oder Instagram Kommentare von Nutzern an und versuche daraus zu folgern, wie deren Profil wohl aussieht. Welches sind die Themenschwerpunkte und wie präsentiert sich dieser Mensch? Schaue nach, wie präzise deine Vorhersage zutrifft!

Kannst du deine Intuition jetzt besser wahrnehmen? Dann musst du nur noch lernen, ihr zu
3. Vertrauen
Je häufiger du mit einer intuitiven Entscheidung richtig lagst, umso stärker wird das Vertrauen in diese Fähigkeit.
Ebenfalls aus "Die Macht der Intuition" habe ich noch eine coole Übung, mit der du zu möglichst vielen intuitiven Entscheidungen am Tag kommen kannst: Werfe eine Münze! Sage dir: Bei Kopf mach ich dies, bei Zahl das. Decke die Münze auf und achte auf dein Gefühl. Hast du dich über das Ergebnis gefreut? Dann ist es intuitiv richtig. Warst du eher enttäuscht? Dann wähle die andere Option.
Reflektiere abends nochmal deinen Tag. Wie oft haben sich deine intuitiven Entscheidungen bewährt?

Abschließend sei noch zu sagen, dass erworbenes Wissen wie oben beschrieben für eine intuitive Entscheidung sehr wichtig ist. Im Gegensatz zur aktuell gängigen Meinung über die Intuition und das Unterbewusstsein denke ich aber nicht, dass in unserem Unterbewusstsein ausschließlich nur Informationen gespeichert sind, die irgendwann einmal selber durch unsere Sinne von uns aufgenommen wurden. Diese Theorie über das Unterbewusstsein ist auf Sigmund Freud zurückzuführen, wurde allerdings schon von seinem Schüler C.G. Jung um die Theorie des "Kollektiven Unterbewusstseins" erweitert (d.h., wir bekommen Erfahrungen unserer Vorfahren bereits über unsere Gene mit, ohne sie selber erlebt haben zu müssen).
Frägt man darüber hinaus Naturvölker und ihre Schamanen, wer oder was alles Einfluss auf ihre Intuition hat...

Autor: Thomas Unger
Zuletzt aktualisiert am 18.11.2024

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